1935 heiratete er bereits meine geschiedene Mutter Amalia Helwich gegen den Willen seiner Mutter. Die ersten beiden Söhne Friedrich und Alexander verstarben im Säuglingsalter. 1939 wurde Tochter Amalia geboren. Friedrich bestritt den Lebensunterhalt als Traktorist in der Kolchose.
Nachdem Erlass von Stalin am 28. August 1941 über die Deportation der Wolgadeutschen, wurde er Anfang September zusammen mit meiner hochschwangeren Mutter und meiner ältesten Schwester nach Kasachstan in das Dorf Lwowka, Kreis Dschetygora im Gebiet Kustanai deportiert. Dort gebar meine Mutter einen Monat später meine ältere Schwester Maria. Am 23. Februar 1942 wurden alle arbeitsfähige Männer und Jungen aus dem Dorf Lwowka in die Trudarmee mobilisiert. Darunter auch mein Vater, der sich daraufhin mit meiner Mutter für 9 Jahren aus den Augen verloren. So wussten beide nicht, ob der jeweilige andere noch lebte. Mein Vater wurde als erstes in die Trudarmee in das Uralgebiet gebracht, später wurde er in die Goldgrube nach Bestobe, Gebiet Akmola in Kasachstan eingesetzt. Dort lernte er die russische Soldatenwitwe Galina Gerasimova, verwitwete Govoruchina kennen, mit der er zusammenwohnte. Mit ihr bekam er meine beiden älteren Halbschwestern Nina (1949) und Walentina (1950).
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