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Gustav Nachtigall mit Enkelkindern Woldemar, Wilhelm und Valentina

Gustav Nachtigall (1906-1995)

Geschrieben von Valentina Kerbel aus Kolbingen am .

Großvater Gustav Nachtigall wurde am 09. April 1906 in Slatoust, Oblast Tscheljabinsk als unehelicher Sohn des wohlhabenden Mennoniten Abraham Enß und der verheirateten Lutheranerin Susanna Nachtigall geb. Klan geboren.


Gustav Nachtigall (1906-1995)
Gustav Nachtigall mit Enkelkindern Woldemar, Wilhelm und Valentina

Deportiert, repatriiert oder repressiert von:
Alexandertal, Rayon Koschki, Kuiybschew, Samara, Russland

Deportiert, repatriiert oder repressiert nach:
Kolchosnoe, Woroschilowsky Rayon, Kargandinskaja Oblast, Kasachstan

Die Familie Enß besaß eine Gerberei und ein Schuhgeschäft in Alexandertal, Gouvernement Samara. Dort hatten August Nachtigall (Susannas Ehemann) und seine Brüder als Gerber gearbeitet. Urgroßmutter Susanna arbeitete als Magd für die Familie Enß. Dort lernte sie auch den ledigen Abraham Enß kennen. Nachdem die Affäre aufgeflogen war, war Susanna mit ihrem Mann nach Slatoust gezogen. Kurz nach Gustavs Geburt starb seine Mutter und 1912 sein Ziehvater. Sein älterer Halbbruder Alexander kam in die Obhut seines Onkels, während Gustav von seiner Großmutter mütterlicherseits zurück in die Kolonie Fürstenstein, Samara geholt wurde. 1914 nahm ihn sein Vater Abraham Enß bei sich auf, wo er eine musikalische Erziehung genoss und Geige spielen lernte. 1921 starb Abraham, worauf Gustav in die Obhut seines Onkels Heinrich Enß kam. Dort arbeitete er als Schäfer. Danach arbeitete auf verschiedenen Höfen, bis er auf den Hof meiner Urgroßeltern Adolf und Emma Schulz kam. Dort lernte er meine Großmutter Theresia Schulz kennen. Sie heirateten und bekamen 6 Kinder, wobei die zwei ältesten Töchter als Kinder verstarben. 1929 zog er mit meiner Großmutter in die Kolonie Alexandertal, wo sie ein Haus bauten. Dort trat er in die Kolchose Friedrich-Engels ein und arbeitete nebenbei als Nachtwärter. Am 03. Dezember 1941, wurden meine Großeltern mit ihren Kindern sowie anderen Verwandten nach Karagandinskaja Oblast, Woroschilowsky Rayon in Kasachstan deportiert. Dabei verloren sich Gustav und sein älterer Halbbruder aus den Augen. 1942 wurde Großvater nach Oblast Swerdlowsk in die Trudarmee mobilisiert. Im September 1946 wurde er nach Akmolinskaja Oblast, Stalinsky Rayon, Dorf Bestobe überführt. Dort arbeitete er auf einem Erzhof. 1948 durfte Gustav auf eine Bittschrift um Familienzusammenführung hin seine Familie zu sich nach Bestobe holen. Bis 1956 lebten sie unter der Kommandantur.

April 1992 übersiedelten meine Familie, mein Bruder, meine Eltern und Großeltern nach Deutschland.

Gustav starb im Alter von 89 Jahren am 30. Juli 1995 in Tuttlingen, Baden-Württemberg.

Gustav Nachtigall (1993)




Valentina Kerbel

mit Enkelkinder Waldemar, Bernd und Shalen und Foto von Großvater Gustav Nachtigall mit Enkelkindern Woldemar, Wilhelm und Valentina

Valentina Kerbel mit Enkelkinder Waldemar, Bernd und Shalen




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