Gerhardt Janz (1924-2001)
Gerhardt Janz wurde 1924 im Dorf Freidorf/Smail - Abai auf der Krim geboren. Die Familie war wohlhabend und besaß ein großes Haus mit einem Weinberg. Der Vater arbeitete als Deutschlehrer in der Dorfschule. Gerhardt hatte noch drei weiteren Geschwister: Alicia, Irene und Edgold. Nach der 7. Klasse begann er eine Schreinerlehre, die er aufgrund des Ausbruchs des 2. Weltkrieges nicht beenden konnte. Er wurde in die Rote Armee eingezogen und begann dort eine Pilotenausbildung.
Gerhardt Janz (1924-2001)
Deportiert, repatriiert oder repressiert von:
Dorf Freidorf /Smail - Abai auf der Krim
Deportiert, repatriiert oder repressiert nach:
Stadt Kopejsk, Gebiet Tscheljabinsk
Am 7. September 1941 befahl Stalin den Abzug aller deutschen Soldaten aus der Roten Armee und die Entsendung ins Arbeitslager. So wurde Gerhardt, nach drei Monaten Ausbildung, in einem Viehwaggon in den Ural deportiert. Seine Familie wurde in das Gebiet Akmolinsk in Kasachstan deportiert.
In der Stadt Kopejsk, Gebiet Tscheljabinsk, arbeitete Gerhardt Untertage in einer Kohlengrube unter unmenschlichen Bedingungen. Wer die Normen nicht erfüllte, bekam weniger zu essen. Wie sie übersteigerte, bekam mehr, jedoch schuftete man sich so in den Tod. Es ging um das nackte Überleben. Gott bewahrte ihn allerdings vor zwei Unfällen.
1948 lernte er seine Frau Klara kennen. Nach der Kommandantur zog er mit ihr und ihren vier gemeinsamen Kindern in das Dorf Pogudino, im Gebiet Tscheljabinsk. Dort arbeitete er als Dorfverwalter in der Kolchose, später Sowchose. Bis zur Rente arbeitete er auf einer großen Geflügelfarm.
1992 kam er mit seiner 2. Frau Olga Janz, geb. Erhard nach Deutschland. Kassel wurde seine neue Heimat. Gerhardt Janz verstarb 2001.
Katharina Janz mit Familie
Ich habe meinen Schwiegervater als gebildeten und vielfältigen Mann erlebt, für den seine Familie das Wichtigste war. So behalten wir ihn in Erinnerung.
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